ETEP – Entwicklungstherapie und Entwicklungspädagogik 


ETEP ist die Abkürzung für Entwicklungstherapie und Entwicklungspädagogik. Es steht für ein umfassendes Konzept im Umgang mit verhaltensauffälligen SchülerInnen. Dabei steht nicht der Defizitansatz („Das Kind ist immer schwierig.“, „Das Kind arbeitetet nie im Unterricht mit und stört nur.“) im Vordergrund, sondern die Stärken und Potenziale der einzelnen Kinder. Verhaltensauffälligkeiten werden somit nicht als Defizit angesehen, sondern als eine Entwicklungsverzögerung (das Kind befindet sich noch nicht auf der Entwicklungsstufe). 

 

Grundlage für die Arbeit mit ETEP ist eine Verhaltensdiagnostik mit Hilfe eines Diagnosebogens (ELDiB), der von zertifizierten KollegInnen zusammen mit der KlassenlehrerIn und FachlehrerIn ausgefüllt wird. Hier werden aktuelle sozial-emotionale Fähigkeiten von dem Kind eingetragen, um danach Förderziele für die nächsten Wochen zu bestimmen. Dieser Bogen wird im Abstand von 3-4 Monaten wiederholt, um mögliche Fortschritte sichtbar zu machen. Auch die Förderziele werden dementsprechend angepasst. Die Förderziele werden immer mit dem Kind zusammen formuliert und an den Unterricht angepasst, sodass das Kind jeden Tag die Möglichkeit hat, diese Ziele auch zu erreichen (z.B. „Ich sitze beim Frühstück auf meinem Stuhl.“, „Ich arbeite für 10 Minuten an meinen Aufgaben.“). Förderziele werden immer positiv formuliert, das heißt Formulierungen wie „nicht“, „keine“, „ohne“ finden keine Verwendung. 

 

ETEP hat das Ziel, durch konsequent positive Rückmeldungen über gelungene Verhaltensweisen im Unterricht (z.B. das Erreichen der Förderziele) dem Kind eine positive Selbstwahrnehmung zu ermöglichen, die langfristig auch in das oft negative Selbstkonzept des Kindes integriert wird. Dabei wird immer Bezug auf die Förderziele genommen und nicht auf die eigentlich zu befindende Entwicklungsstufe des Kindes. 

 

4 Leitgedanken prägen den Unterricht (Eckpfeiler des ETEP-Programms): 

  • Den Blick auf die Stärken richten! 
  • Der Entwicklungslogik folgen! 
  • Freude und Erfolg gewährleisten! 
  • Für bedeutsame Erfahrungen sorgen! 

 

Seit dem Schuljahr 2022/2023 wird an der Hermann-Gmeiner-Schule der entwicklungspädagogische Ansatz zunehmend in den Unterricht einbezogen. Jedes Schuljahr werden zwei KollegInnen an der ETEP Ausbildung teilnehmen. Momentan sind zwei KollegInnen bereits in ETEP zertifiziert, zwei weitere KollegInnen absolvieren in diesem Schuljahr gerade die Ausbildung.